Heinz Winter

Geboren wurde ich 1943 in Weidesheim, lebe aber schon seit  den 70er Jahren hier, wo Ortsnamen auf -bek, -torf oder -ow enden.

Ich mag es, Wirklichkeiten zu sehen, abzubilden und zu zeigen. Das Ergebnis darf aber auch etwas anderes, irritierend Interessantes oder Wichtiges sein. Dabei versuche ich gerne, einen Blick hinter das Offensichtliche zu werfen um Orientierung mit möglichst festem Boden zu finden. Die Themen „Am Boden“ und „Menschen in der Linse“ begleiten mich seit Jahren.

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Fotografieren – mit optischen Mitteln ein Abbild erzeugen – hat für mich etwas mit Wirklichkeiten zu tun. Optische Bilder sind ihrem Wesen nach zwangsläufig unvollständig. Ihnen fehlen z.B. die Informationsanteile des Infrarot wie des UV, dann fehlt der Bereich der Akustik und die im Belebten sehr verbreiteten Gerüche. Hinzu kommen noch die Verarbeitungsfehler, zu denen ich auch die faszinierenden Vorurteile und Irrtümer zähle.

Der Annäherung an die Wirklichkeit sind demnach harte Grenzen gesetzt. Die bleiben auch, wenn ich die Mittel der nachträglichen Bildbearbeitung nutze.

Es stellt sich jedoch die Frage, aus welchem Grund will oder soll ich mich der Wirklichkeit annähern. Eine Antwort hierzu habe ich nicht. Warum soll das erzeugte Bild sofort oder nach der Bearbeitung in unserem Gehirn nicht einfach schön sein und positiv empfundene Reize auslösen?

Wenn ich fotografiere, freut es mich etwas zu finden, das eine Bedeutung haben kann. Etwas, das sonst unbeachtet bliebe – weil es zu groß oder zu klein oder sonst wie unauffällig oder auch unerwünscht bliebe.

Die Art und Weise, wie ich die optisch erzeugten Bild abspeichere, ist mir grundsätzlich unbedeutend. Bei der Handhabung sind jedoch die mit den üblichen Techniken der digitalen Computertechnik gespeicherten Bilder viel angenehmer. Die Bearbeitung ist bei Tageslicht mit gewohntem Werkzeug (Computer) möglich. Die Aufbewahrung und Darstellungsmöglichkeit der digitalen Bilder ist konkurrenzlos.

Erstaunlich ist für mich, dass es für die Bewertung von Fotos brauchbare Regelsysteme zu geben scheint, während dies in dem Bereich der Kunst nicht so eng gesehen wird.
Wobei aber auch hier von „Lehrern“ Noten gegeben werden (müssen) und durch Beach­tung, Auswahl und auch durch den Preis eine Bewertung vorgenommen wird.

Ein weites Feld mit Platz für viele und vieles. Viel Vergnügen!